Produktionen
2018
Die Prinzessin auf der Erbse
Familienmusical
Schlamassel an der Jenseitspforte
Musikalische Groteske
Oslevs Dorf
Musical
2017
Der Sturm
Schauspiel mit Musik
2016
Der eingebildete Kranke
Schauspiel mit Musik
Archenspiel
Kinderoratorium
Der Freischütz
Oper
2015
Hänsel und Gretel
Oper
Der goldene Vogel
Kinderstück mit Musik
2014
Don Giovanni (Neuinszenierung)
Oper
Merlins Insel
Oper
Ein Sommernachtstraum
Schauspiel mit Musik
Götter, Zwerge und der Schatz im Rhein
Kinderoper
2013
I Capuleti E I Montecchi
Oper
Don Giovanni
Oper
Der Geizige
Schauspiel mit Musik
2012
junge Nysen
Kindermusiktheaterprojekt
Amphitryon
Schauspiel mit Musik
2011
Don Sanche
Oper
2010
Phädra
Schauspiel mit Musik
Im Rahmen der 18. Wernigeröder Schlossfestspiele auf dem Schloss Wernigerode.
| Freitag, | 09.08.2013, | 19:30 Uhr |
Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode
Musikalische Leitung: MD Christian Fitzner
Regie und Bühne: Maximilian Ponader
Kostüme: Julia Debus
mit Christian Oldenburg (Don Giovanni), Theresa Sommer (Donna Anna), Alexey Egorov (Don Ottavio), Per-Anders Hedlund (Komtur), Jani Kyllönen (Leporello), Anna Baxter (Donna Elvira), Alison Scherzer (Zerlina), Lukasz Konieczny (Masetto)
und der Singakademie Wernigerode
Das Projekt
Traditionellerweise unterteilt Oper in die Aktiven auf und hinter der Bühne und in die Passiven im Zuschauerraum. Was aber, wenn diese Grenzen verschwimmen? Wenn auf einmal die Menschen aus dem Publikum, aus dem hier und jetzt, in die Opernhandlung mit einsteigen?
Don Giovanni, sein Diener Leporello und der Komtur vertreten die Welt der Bühne — drei Sängerdarsteller, die gemeinsam Oper machen, um mit dieser hoch stilisierten und doch ganz und gar menschlichen Kunst dem Publikum etwas über das eigene Leben mitzuteilen. Dabei repräsentieren die drei jeweils einen Kerninhalt von dem, was uns auf der Bühne in seinen Bann zieht: Ersterer die Liebe, zweiterer das Komisch-Clowneske und der Dritte den Schrecken und Horror. Als dieses Trio verführen sie nun die passiven Menschen, in ihrer Oper mitzutun. Auszubrechen aus der Normalität und Gewöhnlichkeit ihres Lebens, sich zu konfrontieren mit überwältigenden Emotionen, die durch Grenzerfahrungen hervorgerufen werden, und die sich nur noch mit Gesang bewältigen lassen. Sie verführen die verwöhnte Tochter des Komturs, indem sie ihr den Tod ihres Vaters vorspielen, und stellen die bis zu diesem Moment spannungslose Beziehung zu Don Ottavio auf eine harte Probe. Sie verführen das Bauernpaar Zerlina und Masetto, das sich plötzlich mit Untreue und Eifersucht auseinandersetzen muss und hart, aber von inniger Liebe zueinander erfüllt, für eine Zukunft ihrer Beziehung kämpfen muss. Und auch die hintergangene Donna Elvira wird zu einer Kämpferin für Liebe, Treue und Reue. Alle sie stürzen sie auf die Bühne, verkleiden sich, begeben sich in das Geschehen, voll Wut, Leidenschaft, Verzweiflung und Liebe, und lernen Oper als das pralle Leben kennen, als hochartifiziellen Ausbruch aus der Passivität. Und so ist es nur konsequent, dass auch jeder Einzelne im Publikum sich als Gast bei Don Giovanni fühlen darf, als Teil der Spielhandlung, und auch jeder sich selbst in der Oper beteiligen darf und sogar sein Stimmorgan erklingen lassen wird.
Wenn im Finale das Trio Don Giovanni, Leporello und der Komtur sich als die drei miteinander verschworenen Opernakteure zu erkennen geben, erkennen die anderen schlagartig, dass sie ihnen auf den Leim gegangen sind — aber um ihrer selbst Willen! Und sie sind voll des Dankes und der Glückseligkeit, als Aktive in der Oper angekommen zu sein!
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(13)Fotos (c): 1,4 bei Jens Müller, 2,3,5,6,7,8,9,10,11 bei Matthias Bein, 12 bei Christine Trosin, Neue Wernigeröder Zeitung, 13 bei Michael Schäfer
Nysa Kultur
Maximilian Ponader
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